Ich lasse heute mal mein Herz reden.
Die Welt ist mein Klassenzimmer.
Ich sehe, höre, schmecke und fühle was mich kein Schulbuch gelehrt hat.
Ich erlebe das "echte" Leben.
Mit all seinen Höhen und Tiefen.
Ich lache und ich weine.
Ich schreie und ich schweige.
Ich verbringe Stunden auf Flughäfen, sitzend im Flugzeug, sitze in Bussen und Zügen, fahre auf Booten - um Menschen auf der Welt mit der Wahrheit zu erreichen die mein Leben für immer verändert hat.
Mal verbringe ich meine Nächte in Zelten, auf einem Boot, in Holzhütten, Hostels, Wohnungen oder Häusern - ja und auch mal in wunderschönen Hotelzimmern! Ich dusche mit Regenwasser, im Poolwasser, wasche mich im Flusswasser, oder stehe drinkend unter dem Wasserhahn einer sauberen Dusche und vergesse die Zeit um mich weil ich so glücklich über so einen Luxus bin! Ich schlafe in Einzelzimmern, teile mir Tage oder mal wochenlang ein Bett mit einer Freundin, schlafe in Mehrbettzimmern. Seit Januar habe ich bereits in 26 Unterkünften geschlafen. Es gibt Phasen da bin ich umheimlich viel am reisen und lebe nur aus dem Koffer, und dann gibt es Monate wo ich an einem Ort lebe.
Ich bin in Gottesdiensten mal in einer kleinen Hütte, unter offenen Himmel, in grossen, kleinen, einfachen oder kunstvollen Gebäuden. Mal erkenne ich die Melodie der Lobpreislieder in meiner Muttersprache und singe oder summe sie mit. Manche Gemeinden sind ausgestattet mit Equipment welches hunderte oder tausende Euros kostet andere haben nicht mal Elektrizität zur Verfügung und die Musik auf ihren selbst gebauten Instrumenten. Manchmal bin ich umgeben von einer hand voll, hunderten oder auch mal tausenden Menschen umgeben - alle um von Gottes Wort zu hören, zu lernen, neu aufzutanken und Ihm Ehre zu geben.
Ich esse mit meinen Fingern oder mit Besteck, das mit Sand gewaschen wird, lerne über offenen Feuer zu kochen, esse Früchte von Feldern die so lecker sind das nun kaum ein Supermarkt mehr mithalten kann. Oftmals bete ich für das Essen das es mich nicht krank macht, sondern mein Magen standhält und ich mir nichts einfange, von dem Hähnchen das einige Stunden in der prallen Hitze am Markt lag. Man isst was einem vorgesetzt wird. Und dann ist es auch immer mal wieder ein "Augen zu und durch". Man blendet die kleinen Ameisen im Reis aus, den Dreck der in dem Becher zu sehen ist. Mal darf ich in die schönen Restaurants mit Meerblick gehen, da ich von Eltern meiner Studenten, Freunden oder meiner eigenen Familie auf Heimatbesuch ausgeführt werde.
Ich hab gelernt meinen Koffer für einen Monate langen Einsatz innerhalb von 30 Minuten zu packen. Ich kann meine Wäsche mit der Hand waschen so das sie frisch und einigermassen sauber ist. Ein paar "Highlights" wie eine Kette, Nagellack, Lippenstift, Schal, Handtasche, Rock, Kleid und Basic Farben und Teile, kann ich so kreativ einsetzen das ich immer wieder "neue" Outfits / Kombinationen habe. Dank dafür an meinen früheren Job im Einzelhandel!
Meine Füße gehen durch Wälder, Felder, Dörfer, Städte und Metropolen. Ich spüre die Hitze der Südafrikanischen Sonne, die kalte Winterluft Deutschlands, die schwüle Luft in Hawaii, erlebe Monsunstürme in Thailand, wache nachts wegen Nachbeben in Nepal auf, laufe durch den tropischen Regen in Papua Neuguinea, und drehe meine Sicherheitsrunde im Flüchtlingslager in Griechenland.
Ich halte Kinder mit urinierten Hosen, weine mit einem Vergewaltigungsopfer, segne das ungeborene Baby einer syrischen Frau in einer Notaufnahme im Osten Deustchlands, sehe die gemalten dramatischen Bilder eines afghanischen Jungen seiner Flucht auf Booten nach Deutschland, umarme Prostituierte in Pattaya, versuche Kindern ehemaligen Sexsklaven ein Stück Normalität und Hoffnung weiterzugeben, ich sehe die frische Wunde eines jungen Gangsters in Afrika, bete mit einem Flüchtling in einem Auffangscamp in Griechenland, treffe auf von Erdbeben Betroffene Menschen in den Himalayas, gebe einem zurück gelassen behinderten Neugeborenen in einem Kinderheim in China einen Namen - weil niemand ich nicht glauben kann das es keinen Namen trägt obwohl es ein paar Wochen alt ist.
Und all diese Momente, Erinnerungen haben sich in meinen Kopf eingeschweisst,
Ich kann mich an Stimmen, Gesichter, Namen, Orte und Gerüche erinnern die mich wieder zurückversetzen.
All dies ist in meinem Herzen.
Es sind für mich gesammelte Schätze. Begegnungen die ich für immer festhalten will.
Menschen die ich nicht vergessen will.
Dinge die ich gelernt habe, die mich erinnern und herausfordern sollen.
Eine Weltenbummlerin wie manche mich nennen.
Eine Missionarin wie manche mich nennen.
Eine Urlauberin wie manche mich nennen.
Ich.
Ich bin all das.
Und noch mehr.
Und manchmal noch weniger.
Mein Leben findet in Extremen statt.
Ich kann und tue es auch niemanden verübeln das es schwer oder beinahe unmöglich zu greifen ist
was ich tue. Ich kann verstehen, dass es einfacher ist da anzusetzen wo man aufgehört hat als man mich das letzte vor Monaten, oder einem Jahr gesehen hat, Ich wüsste selbst nicht welche Fragen man stellen sollte, jemanden den man lange nicht gesehen hat, und man weiss das derjenige viel gesehen hat!
Und ich weiss nie was ich auf die Frage" Wie geht es dir? Wie war dein Einsatz ? antworten soll. Will jemand wirklich all das hören was ich so gemacht habe? Wo soll ich da anfangen? Bei dem alltäglichen was man für andere Sachen sieht wie man in der Kultur klar kommt, was Gott einen gelehrt hat, welche Wunder man gesehen hat? Welche Tränen ich aus Verzweiflung, Einsamkeit oder auch mal Überforderung geweint habe?
Ich merke wo ich nun seit mehr als 3 Jah