Es ist wieder Zeit fuer ein UpDate von meiner Seite aus, in diesem Sinne viel Freude beim lesen:
Nach ingesamt 23 Flügen, 4 Kontinente Europa, Afrika, Asien und Amerika, sechs Ländern ( Deutschland, Südafrika, Thailand, Swaziland, Kambodscha und den USA) , und 16 unterschiedlichen Betten / Unterkünften heisst es dieses Kapitel zu schliessen. Neben vielen tiefen Dingen die ich gelernt habe ich seit meiner Zeit in YWAM sind: überall einschlafen zu können, Monate lang mit all meinem Hab & Gut aus einem Koffer zu leben, mit Plumpsklo's und Duschen mit Regenwasser aus Eimern klarzukommen, Essen zu essen was man vorgesetzt bekommt in einem Township in Südafrika, mit Händen und Füssen zu kommunizieren, per Hand meine Kleidung in (Regen)Wasser zu waschen so das sie gut riecht und auch sauber ist. Ich finde mich in Wohnungen, Hütten beinahe fremder Personen wieder, mit denen man zusammen lacht und weint. Die Welt ist mein Klassenzimmer geworden.
DEBRIEF
Die Voice for the Voiceless DTS 2015/2016 ist nun official vorrueber.
Nach unserer Zeit in Südafrika, sind wir nach Bangkok in Thailand geflogen, wo wir als ganze Schule zusammen gekommen sind, Diese Zeit wird Debrief genannt. In dieser Zeit trifft sich die Schulleitung mit jedem Studenten, mit jedem Outreach Team und Staff. Wir haben eine Testimony Night gehabt, wo jedes Team von ihrem Outreach berichtet, Projekte präsentiert, Dinge die sie mit Gott erlebt haben, und was ihr Herz verändert hat.
Dabei wurde viel gelacht, und auch wurden einige Tränen vergossen.
Ziel dieser Woche ist es, als Schule wieder zusammen zutreffen, Dinge aufzuarbeiten die es aufzuarbeiten gibt zwischenmenschlich, und sich auf die Zeit nach der DTS vorzubereiten. Denn eine Dts ist nicht das Ende, sondern erst der Beginn von etwas Neuen. So gab es viel InPut wie man sich ganz praktisch auf die Rückkehr vorbereiten kann, indem man sich Ziele steckt. Wir wollen junge Menschen in ihrer Berufung freisetzen, und das heisst das einige unserer Studenten nun einen Abschluss an einer Universität abschliessen wollen, zurück in ihrer Job im Modebereich gehen, eine Sprache lernen weil sie in ihr Outreach Land zurückkehren wollen, andere wiederum wollen eine aufbauende Schule mit YWAM machen.
Manche wollen Bibelgruppen, Hauskreise gründen, sich in ihrer Gemeinde vor Ort einbringen. Andere wiederum wissen das einige ihrer Freunde nicht mehr der richtig Umgang sind, bzw. nie waren, und was dies nun ganz praktisch fuer sie heisst wenn sie heim gehen,
GRADUATION
Danach sind wir alle zurück nach Kona wo im Oktober alles begann. Alle unserer Studenten haben die DTS erfolgreich abgeschlossen. Das Uganda und mein Team wir sind 3 Stunden vor der Graduation auf der Insel gelandet., nachdem wir 2 Tage auf Reisen in den unterschiedlichsten Flughäfen der Welt waren - haben wir uns alle schnell frisch gemacht, und hübsche Outfits geworfen und den Abschluss gefeiert!
Es war so ein schöner Abend. Manche Eltern, Geschwister und Freunde unserer Studenten sind eingeflogen um diesen Höhepunkt zu feiern, Es wurden Dankesreden gehalten, einige Studenten haben berichtet wie sich ihr Herz, Leben, Glauben in dieser Zeit verändert haben. Und dann kam die Zeit des Abschieds. Vor einigen Monaten noch völlige fremde Menschen aus 14 unterschiedlichen Ländern, haben 3 bzw. 6 Monate, 7 Tage , 24 Stunden lang zusammen Gott und sich selbst tiefer kennengelernt, und dabei sind lebenslange Freundschaften entstanden.
Mir faellt es schwer in Worte zu fassen, wie anders manche Studenten heute aussehen, reden und einfach wirken. Es ist etwas was man sieht und spürt - und das kann kein Mensch, sondern nur Gott allein bewirken.
Mein Gebet und Wunsch ist fuer all diese Studenten, dass sie niemals umdrehen was sie hinter sich gelassen haben, sondern ihre Augen auf Gott fixieren und laufen - voller Freude, Hoffnung und Zuversicht, dass sie niemals vergessen wer sie in Gott sind, und das sie heute leben um ein Zeugnis, Licht und Salz zu sein!
STAFF DEBRIEF
Wir als Staff wurden von unserer Leitung überrascht. Sie haben uns fuer zwei Nächte in ein Hotel eingecheckt. bei der Ankunft beim einchecken, als die Frau mir die Karte in die drückt sagt sie: " Miss Peter, we upgraded all your four rooms." Wir konnten es nicht glauben, es war so toll, und wir haben es sehr genossen. Nachdem alle Studenten den Campus verlassen haben, hatten wir als Mitarbeiter noch einige Tage als Debrief. Wir haben Einzelgespräche gehabt, unsere Zeit wurde ausgewertet als Leiter der letzten Monate. Und dies führt mich zum nächsten Punkt:
Ich arbeite nicht fuer den Applaus von Menschen - in diesem Fall meiner Studenten sondern, allein fuer Gott. Was ich damit meine? Nun als Leiterin, besonders waehrend der DTS bin ich 24/7 um meine Studenten rum. Ich habe keine Privatsphäre, teile mir die Zimmer mit ihnen, habe wöchentlich One&Ones mit ihnen, höre ihnen zu, tröste sie wenn sie weinen, ermutige sie wenn sie traurig und müde sind. Ermahne, und ja wirklich - erziehe sie in manchen Dingen sogar!
Ausser zwei Studenten aus Tom und meinem Team, hat noch nie jemand ausserhalb ihres Elternhauses gewohnt, viele haben noch nie ihr Land verlassen. Nun Freiheit fordert auch Verantwortung, so ging es viel um praktische Dinge wie wasche ich Wäsche, das Bett am Morgen nach dem aufstehen zu machen, wie man ein Badezimmer putzt etc.. Meine Aufgabe ist es die Studenten herauszufordern das sie wachsen, sich selbst reflektieren, auf sich selbst und andere acht geben - und dies fordert immer mal wieder auch unbequeme Unterhaltungen.
Ich habe gelernt Dinge so anzusprechen, das sie klar und deutlich, sie aber in Liebe angesprochen werden.
Ich habe gelernt es auszuhalten wenn ich mal nicht die "coole, tolle Leiterin" war, weil ich auf Dinge hingewiesen habe, wo ich wusste ich muss sie ansprechen.
Ich habe gelernt zu Gott zu laufen und mich bei ihm auszulassen, und zu weinen oder auch meinen Frust abzulassen.
Mein Gebet war immer wieder, "Herr, lass mich eine Leiterin nach deinem Herzen sein, Hilf mir diese Aufgabe gut zu machen." Am Ende wusste ich, dass es darum geht das ich meine Aufgabe mit dem besten Gewissen, Motivation und dem Wissen tue, und das mein Applaus alleine von Gott kommt.
Mein Verständnis über Eltern sein, Erziehung ist um einiges gewachsen. Ich habe soviel mehr Respekt fuer Eltern, besonders fuer meine. Ich weiss das meine Eltern so einen grossen Teil dazu beigetragen haben, dass ich die Frau bin, die ich heute bin! Und dafür bin ich sehr dankbar.
Also an alle Eltern, die diese Zeilen gerade lesen. Danke, dass du dich so selbstlos jeden Tag aufs neue in deine Kinder investierst. Danke das du so treu die Kleinen und die Grossen Dinge tust, und so gut wie nie kein Danke dir entgegen kommt. denn das was du tust macht den Unterschied. Auch wenn es oft Jahre später ist, wir als Kinder lernen soviel, durch dein Lieben, Geben, Vergeben, Ermahnen und Erziehen.
AUSZEIT
GUTEN FLUG
Ich sitze gerade am Gate 8, im Flughafen von Knoxville. Ich mache mich nun auf den Weg nach Deutschland. Ich werde Freitags landen, und dann sehe ich endlich meine Familie und Freunde wieder, Ab Montag werde ich meinen Nebenjob bei H&M wieder anfangen. Halleluja! Was fuer ein Wunder. Ich bin Gott so dankbar! Meine ehemalige Chefin hat mich erneut eingestellt! Als ich ihre Antwort auf meine Frage erhalten habe bin ich in einer Hütte in Südafrika rumgetanzt! Dieser Job ist eine Gebetserhörung bezüglich meiner Finanzen. Ich lebe seit 2 Jahren auf Spendenbasis, und es ist so eine Prüfung fuer mein Vertrauen an Gottes Versorgung. Ich hoffe mit ein paar Stunden in der Woche die mir möglich machen etwas Geld anzusparen fuer mein Ticket im Sommer nach Hawaii, und vlt fuer ein Auto!
Neben H&M werde ich die meiste Zeit damit verbringen die kommende Voice for the Voiceless DTS im Sommer vorzubereiten. Wie das genau aussieht erfährst du in meinem nächsten Newsletter.
Bitte bete fuer einen guten Übergang fuer mich - Jetlag, alle sprechen wieder meine Sprache, direkter Arbeitseinstieg, Vorbereitungen fuer die Schule, besonders aber auch fuer mein Herz das ich gut in diese "völlig andere Welt" reinkomme.
Ich freue mich auf die nächsten Wochen wieder an dem Alltag und Leben meiner Familie, und Freunden teilzunehmen. Mit Menschen wie dir von Angesicht zu Angesicht zu reden und sich auszutauschen. Ich bin gespannt was Gott vor hat, und ich werde dich auf dem laufenden halten.
In diesem Sinne" Deutschland, here i come."
Deine
Lisa Marie