FEPULEAI'S IN MISSIONS
  • H o m e
  • A b o u t
  • Y W A M
  • B l o g
  • N e w s l e t t e r
  • S u p p o r t / C o n t a c t

"Ich kann ihm nicht vergeben -nicht für das was er mir angetan hat."

2/9/2016

0 Comments

 
Bild
Das ist Anelisa Dani, sie ist 17 Jahre jung, und heute erzähle ich dir ihre Geschichte.
Wir waren wie jeden Nachmittag gerade in dem Township Mufleni angekommen, als ich in zwei junge Frauen auf der Strasse gelaufen bin. Sie schauten sehr interessiert zu der Hütte hinüber, wo wir uns mit den Kids treffen. So habe ich mich vorgestellt, und ohne gross nachzudenken sie eingeladen doch einfach mit zu uns zu kommen. Als ich mir selbst beim Reden höre, denke ich: Was wollen sie denn da? Das ist Hausaufgabenbetreuung & Kinderprogramm, sie sind doch viel zu alt.
Doch sie nahmen gleich meine Einladung an, und sind so mit mir zurück zu den Kindern und meinem Team gelaufen.
Waehrend es um uns laut, und die Hitze sich in der Holzhütte so staut, und ein Teil des Teams den Kids bei den Hausaufgaben hilft, rede ich mit Anelisa und ihrer Freundin. Nach etwas Smalltalk, frage ich sie was sie gerne machen. Anelisa antwortet, "Gedichte schreiben". Dann erzählt sie, dass sie viel schreibt, meistens vor dem zu Bett gehen. Auf meine Frage, ob sie jetzt eins schreiben mag, und es  uns am Ende der Hausaufgabenhilfe es vortragen will, stimmt sie tatsächlich zu. Als ich sie am Ende der Hausaufgabenbetreuung frage, nun ihr Gedicht vorzulesen, steht sie auf, und dies sind ihre Worte:

What is Love?
Love is Life, a feeling, a destroyer,
a magnificent feeling​ that has no end.
I wonder where you coming from?
Because you are destroying our world.
Children die for your attention, at the same time it's destroying their future.
I don't see the reason why you are a part of us.

 by anelisa

Als ich ihr so zuhöre, sehe und fühle ich das ihr Herz aus Schmerz schreit!
Das dieses junges Mädchen etwas erlebt haben muss, dass ihr diese verschwommene Perspektive
über Liebe gegeben hat. 

Ich frage Anelisa ob sie morgen um die gleiche Zeit wieder kommen mag. Sie sagt das sie morgen da sein wird.
Einen Tag später, treffe ich sie wirklich vor dem Haus wo wir unseren Dienst machen.
Auch dieses Mal hilft sie einigen der Kids ihre Hausaufgaben zu machen. Als so gut wie alle fertig mit ihren Hausaufgaben sind, beginngt Sizwei, der diesen Dienst gegründet hat, über Vergebung zu erzählen. Er erzählt den altern Kids, Teens und Anelisa und ihrer Freundin, was fuer eine grosse Bedeutung, und Kraft Vergebung, oder eben Unvergebenheit in unserem Leben kann. Er erzählte aus dem Leben seines Kommilitonen. Er bemerkte, dass sein Freund - nennen wir ihn Josh - Frauen meidete. Er antworte nicht auf Fragen von Professorinnen, wenn eine Frau sich neben ihn an den Tisch setzte steht er auf, wenn Josh mit seinen Freunden in der Cafeteria sitzt, und sich eine Frau zu der Gruppe gesellt steht er auf. Irgendwann fragt Sizwei, eher aus Spass" Josh, du scheinst ja vor Frauen Angst zu haben". Als er dies sagt, verändert sich Josh Gesichtsausdruck - was er nun sieht ist Angst und Hass. Sie verabreden sich fuer den nächsten Tag, um ein Gespräch zu haben. In diesem Gespräch teilt Josh ihm seine Lebensgesichte mit. Er weint bittere Tränen. Josh kommt ursprünglich aus Indien, seine Mama wurde als junge Frau ungewollt schwanger. Nachdem sie entbunden hat, hat sie Josh auf einer der vielen Müllhalten einfach abgelegt. Josh wurde gefunden, und landete daraufhin im Kinderheim. Über die Jahre wechselte er viele Heime, bis er mit 9 Jahren von einem Ehepaar aus Südafrika adoptiert wurde. In seinen jungen Jahren, hat Josh die Entscheidung getroffen, dass er seine Mutter hasst und ihr nicht vergeben kann, das sie ihn als Baby weggeworfen hat - auf eine Müllhalte, wie Müll. Diese Entscheidung, hat grosse Kreise gezogen. Heute als junger Mann, Ende zwanzig, verabscheut er jede Frau die er trifft. Seine Entscheidung, an der Verletzung die seine Mutter ihm vor Jahren zugefügt hat - festzuhalten, beeinflusst, ja vergiftet heute jegliche Beziehung zu dem weiblichen Geschlecht. 
Wir haben darauf eine Diskussionsrunde gestartet, von Verletzungen die uns Menschen zugefügt haben, denen wir vergeben haben, oder nicht - und welche Konsequenzen unsere Entscheidungen mit sich gebracht haben. Wir haben darüber gesprochen, dass wir nur deshalb vergeben können weil Gott uns vergeben hat. Wir brauchen Gott um andere Menschen vergeben zu können. Wir haben darüber gesprochen, das vergeben nicht vergessen heissen muss. Es kann sein das man manche Dinge vergisst, aber manche gehören zu unserer Geschichte, aber sie verlieren die Macht, unsere Gegenwart und Zukunft zu beherrschen.
Währenddessen habe ich Anelisa beobachtet, sie hörte schweigsam zu. Ihr junges Gesicht gesenkt. 
Als wir den Nachmittag im Gebet geendet haben, hörte ich waehrend der Gebetszeit jemanden weinen. Ich hab meine Augen aufgemacht und sehe es ist Anelisa die weint. Nach dem Gebet ist sie gleich nach draussen gelaufen.  Ich bin dann raus, und zu ihr gegangen. Ich habesie gefragt ob sie mir erzählen mag was sie zum weinen bringt.

Wir beide haben uns dann in einen Raum verzogen, und sie hat mir ihre Geschichte erzählt. Und dies hat sie soviel gekostet, das Reden viel ihr sichtlich schwer. Die Worte kamen ihr manchmal kaum über Lippen. Sie beginnt vom 25. Dezember 2014 zu erzählen, von dem Tag der ihr Leben verändert hat. Sie hatte an dem Abend einen ziemlich heftigen Streit mit ihrer Mutter. Um nicht zuhause zu sein, ist raus gegangen um Spazieren zu gehen um einen freien Kopf zu bekommen. Es war bereits etwas dunkel, als von hinten ein Mann an sie herantritt. Anelisa erzählt, dass sie sein Gesicht nicht erkennen konnte, als er ihr gegenüber tritt. Er habe eine Kapuze in sein Gesicht gezogen gehabt. Und dann schildert sie, waehrend grosse Tränen ihr Wangen runterlaufen. Er hält ihr Mund zu, und vergewaltigt sie.

Sie erzählt mir, dass sie diesen Mann hasst und ihm nicht vergeben kann, was er ihr angetan hat. Das sie sich in der Geschichte die Sezwai erzählt hat, wiedergefunden hat, dass sie Angst vor Männern hat die etwas älter als sie sind. Sie sagt das sie beinahe jede Nacht an diese Nacht denkt, und oft nachts von Alptraumen aufwacht. Sie schaut mich nicht einmal an, waehrend sie mir ihre Geschichte erzählt.
Ich fuehle so mit ihr, halte ihre Hand, und auch über mein Gesicht kullern nur so die Tränen. Tränen des Mitfuehlens, der Ohnmacht kommen über mich. Als sie dann alles von ihrer Seele gesprochen hat, berichte ich ihr von einem der Dinge die mir jemand angetan hat, als ich sehr jung war, Ich erzähle ihr von meinem Weg in die Freiheit, dem Weg der viel kraft und Tränen gekostet hat, aber der mich auch heil hat werden lassen. Ich erzähle ihr wie Gott mich an die Hand genommen hat, bestimmte Dinge nochmal "aufleben" zu lassen, nur noch einmal damit ich die Dinge in Gottes Hand legen kann, und Vergebung ausspreche, damit ich frei sein kann. Auch wenn ich das 'recht hätte" nicht zu vergeben, ist Vergebung der einzige Weg heil und frei zu werden. Wie oft ich mich zum vergeben "entscheiden" musste, auch wenn meine Gefühle was ganz anderes sagten. 

" I wanna be free. I wanna sleep again". Ich hab ihr gesagt, dass Gott ihr helfen wird diesem Mann zu vergeben. 
So sassen wir beide nebeneinander, in einer Hütte, in einem Township in Südafrika, und sie hat in einem Gebet ausgesprochen das sie dem Mann, der ihre Unschuld gestohlen hat vergibt!

Danach haben wir uns noch länger unterhalten.

Auch wenn Anelisa nun einen Weg vor sich hat, indem sie immer wieder zu Gott laufen muss, wenn Erinnerungen, Schmerz, Trauer und Wut hochkommen, war ihr Gebet, die Entscheidung zu vergeben, ein Meilenstein fuer ihr Leben. Diese Worte, werden ihr Leben fuer immer verändern. 
​
"My dear Lord, i need your touch and spirt to embrace my Life. 
Forgive me and turn off my burdens, so that i can go forward and praise your Name. 
Because you are so strong and powerful.
You bring Joy to those who follow your Name.  
You died for our sins.
God picked me up, and he changed my Life.
And also he can pick you up and change your Life."

by anelisa 

Auch dies ist ein Gedicht, ein Gebet das Anelisa auf ein Papier geschrieben hat, und mir gegeben hat, Ihre Geschichte, ihre Worte, unsere Begegnung bewegt mich zutiefst. Ich weiss, dass die Begegnung auf der Strasse kein Zufall war. Gott hat diesen Moment, diesen Tag schon lange geplant. 
Wo auch immer du gerade bist, und diesen Newsletter liest, bitte bete doch fuer Anelisa, dass Gott sie beschützt vor den Gefahren die ihr Leben in einem Township mit sich bringen, dass ihr Herz heil wird von dem traumatischen Erlebniss, und das sie eine Frau wird, die durch ihre Geschichte und Gedichte die Herzen von vielen Menschen bewegt, herausfordert und ermutigt!
Waehrend du dies liest, und du an jemanden, an etwas gedacht hast, der dich verletzt hat, und du weist du solltest der Person schon längst vergeben haben, aber du willst oder kannst es nicht, dann laufe zu Gott und bitte ihn dir zu helfen bei diesem Schritt, suche jemanden dem du vertraust und der dir bei dem Weg helfen kann, oder wenn es letzteres ist, dann ist mein Gebet fuer dich, dass dein Herz weich wird, und du erkennst, dass am Ende DU unter der Unvergebenheit leiden wirst, und nicht die Person die dich verletzt hat!


 IMPRESSIONEN 

Unsere Zeit hier in Kapstadt geht dem Ende zu. Wir reisen diese Woche in eine andere Gegend diese Landes. Wir haben einen Tag damit verbracht, in verschiedene Townships zu gehen, wo wir die letzten Wochen mit Menschen zusammen gearbeitet haben, um uns zu verabschieden, aber auch um ihnen ausgedruckte Bilder zu überreichen die wir von ihnen gemacht haben. Sie haben sich so gefreut, ein Bild von sich in ihren Händen zu halten.
​
Ich freue mich das du meinen Newsletter gelesen hast. danke das du dir Zeit genommen hast meinen Beitrag zu lesen. Ich moechte dir auch noch erzählen, dass ich letzte Woche eine Gebetserhörung erlebt habe. Ich brauchte noch eine bestimmte Summe, um einen Flug in die Heimat buchen zu können, welche ich erhalten habe! GOD IS FAITHFUL! 

Wir hatten knapp eine Woche Samuel & Sarah mit uns, die beiden sind meine Schulleiter. Wir nennen hier bei YWAM diese Woche "Pastoral". Die Schulleitung kommt in etwa der Hälfte des Outreaches, und schaut nach dem Team. Tom und ich als Leiter haben einige Treffen alleine mit der Leitung, wo wir Dinge besprechen, ich habe ein One&One mit Sarah, kann mich mit ihr austauschen, und auch alle Studenten haben ein Einzelgespräch mit der Leitung, es gibt es Meeting alle Studenten mit der Schulleitung ohne die Teamleiter, und dann ein Meeting mit der Leitung als ganzes Team. Diese ganzen Meetings finden statt, um sicher zu gehen, dass es jedem gut geht, Dinge angesprochen werden, die evtl. zurück gehalten wurden, Konflikte geklärt werden, wir als Leiter ein Feedback erhalten, ermutigt werden etc.  Es war eine bereichernde Zeit fuer mich persönlich, aber auch für uns als ganzes Team.  

Alles Liebe,​
Lisa Marie 
​

Ps. Zum Schluss noch ein Blick vom Tafelberg, den wir am Samstag unserem freien Tag:
0 Comments



Leave a Reply.

    Archives

    December 2020
    December 2018
    October 2018
    September 2018
    May 2018
    April 2018
    March 2018
    February 2018
    January 2018
    December 2017
    November 2017
    May 2017
    April 2017
    March 2017
    February 2017
    January 2017
    December 2016
    November 2016
    October 2016
    August 2016
    July 2016
    June 2016
    May 2016
    April 2016
    March 2016
    February 2016
    January 2016
    December 2015
    November 2015
    October 2015
    September 2015
    August 2015
    July 2015
    June 2015
    May 2015
    April 2015
    March 2015

    Categories

    All

    RSS Feed

Powered by Create your own unique website with customizable templates.