Es bleibt kein Herz ungesehen
Ich habe meine letzte Woche im Office begonnen, und Berichte mit Bildern, Zeugnissen und Fakten wie Spendengelder ( Material,Solarlampen, Wasserfilter, LKWs, Fahrer etc.) bisher verwendet wurden, zurück an die Organisationen die gespendet haben, herausgeben.
Ausserdem konnte ich am Flughafen ein DTS Outreach Team aus Kona, Hawaii hier in Kathmandu empfangen. Meine Aufgabe ist für sie Ansprechpartner zu sein, bevor wir sie zum Wiederaufbau von Häusern in Berge aussenden. Das heisst sie in der Stadt rumführen, Geld wechseln, Orientation im Bezug auf Kultur & Sicherheit geben etc.
Es ist schön von bekannten Gesichtern umgeben zu sein.
Ich konnte erneut mit einem Team in die Berge fahren. Unser Ziel war eine Village mit dem Namen Mainjain, die Fahrt dauerte dieses Mal nur knapp 4 Stunden. Die Einsätze in den Bergen sind immer wieder ein Highlight für mich. In dem kleinen Dorf leben 44 Familien, es sind um die 220 Menschen dort. Das Erdbeben hat beinahe alle Häuser sowie die dorfeigene Schule zerstört. Die Menschen leben auch hier in Zelten, unter Planen, oder aus Blech gebauten Unterkünften.
Die LKWS haben wir mit Wasserfilter, Hygiene Artikel, Planen, Zelte und Material zum Häuser bauen wie Zement, Blech etc. beladen, und ins Dorf geliefert.
Auch hier wurden wir so freundlich empfangen. Was ich besonders schön fand war als die jede Familie ihren Anteil erhalten hat, haben die anderen Bewohner geklatscht und sich für sie gefreut. Dies ging dann so lange weiter bis alle mit Material versorgt wurden. Nachdem wir die Güter unter der knalligen Sonne an die Bewohner verteilt haben, wurde für uns Essen gemacht, Reis und Gemüse. Es war lecker. Jedes mal bete ich das Gott das Essen segnet und mein Magen es verträgt, und ich keinen Parasiten bekomme :) Das ist hier nichts unbekanntes, und ich könnte einige Geschichten erzählen, belasse es aber mal dabei!
Ich hab einem der Jungen erklärt wie man Fotos macht. Sein Name ist Akas (er ist auf dem Bild rechts neben mir). Wir sind dann losgezogen, mit meiner Kamera um seinen Hals hat er Bilder von dem gemacht was ihm ins Auge fiel: Bewohner, Bäumen, Wolken, Steinen... Er musste irgendwann Wasser holen gehen, und ich hab ihn begleitet. Wir musste einen schmalen Pfad lang laufen, der uns zu einem Rohr geführt hat wo das Wasser aus einer Quelle in den dem Fluss fliesst.
Ich werde den Moment nicht vergessen, wo er mir den Wasserkanister in die Hand gedrückt, und ein Foto von mir machen wollte. Dann lief er auf mich zu, und nahm Zopf Haare und legte sie zurecht, denn vorher sah man sie nicht.
Ich hab mir jemanden als Übersetzer gesucht und ihm gesagt wie wertvoll er ist, wie toll er mit der Kamera umgegangen ist, was für einen Blick er hat "was ein Foto wert ist".
Dieser junge Mann hat mein Herz so bewegt. Er ist 14 Jahre alt und ist blind auf die Welt gekommen, neben dieser Herausforderung hat er auch noch seine Mutter und Schwester im Erdbeben das vor einigen Wochen war, verloren.
Welch ein ein Trauma wo ein Erdbeben Haeuser, Huetten zusammenfallen lässt, und man nicht weiss was um einen herum geschieht, wo man nicht sehen kann wo man hingehen soll - zu gehen ohne zu sehen. Seine Routinen, seine Wege die er über die Jahre gewohnt war zu gehen, wo Dinge zu finden sind, ist nicht mehr vorhanden.
Bitte bete das Gott ihm ganz nahe ist, in seinem Schmerz über den Tod seiner Mama und Schwester, aber auch in der Herausforderung das Leben auf neue Weise zu meistern.
Wir sind einen schmalen Pfad 15 min gelaufen, um zur Schule des Dorfes die sich auf dem Berg befindet, zu gelangen. Diese Schule liegt zum größten Teil im Schutt. Die Mehrheit der Kinder werden im Freien unter Bäumen und Zelten unterrichtet. Zwei Klassenzimmer können noch genutzt werden. Die Schule wird in den nächsten Wochen wieder neu aufgebaut, damit alle Kinder wieder in ein Klassenzimmer zurück gehen können.
Ich hab einige der Kids gefragt was sie werden möchten wenn sie gross sind. Luxman's Traum ist es Doktor zu werden, die anderen Kinder haben Lehrer, LKW Fahrer, Krankenschwester etc. gesagt. Nichts ist dem Unmöglich der glaubt. Ich weiss das Gott in unsere Herzen Träume legt, und mein Gebet ist das Gott Wege für diese Kinder aufmacht diese Träume zu leben.
Ich bin mit meiner Kamera rumgezogen, irgendwann wurde mein Blick auf einen kleinen Jungen aufmerksam gemacht, mein Herz wurde so bewegt. Er sass in einem Eck im Zelt. Ich hab gesehen das mit seinem Augen etwas nicht stimmt, ich bin zu ihm. Hab ihn angelächelt, und mich zu ihm gesellt. Habe dann ein Foto von ihm gemacht- hab es ihm dann auf dem Bildschirm gezeigt, und er hat angefangen zu lachen. Es hat mein Herz bewegt.
Ich merke immer wieder wie Gott einzelne Menschen für mich highlighted, wo ich merke das ich mich auf sie konzentrieren soll. Sie auf dem Arm nehmen, spielen, ihnen was vorzusingen, Bilder zu machen, für sie zu beten.
Nach einer herzlichen Umarmung, und einem Schmatzer ging es weiter für uns. Mir fällt es jedes mal so schwer die Kinder zurück zu lassen.
Hier sind einige Eindrücke von unserem Einsatz.
Diese Woche steht einiges an, und ich habe die Gelegenheit mit einer für mich so besonderen Organisation zusammen zu arbeiten, und ich freue mich euch davon im nächsten Newsletter zu berichten.
Bitte betet fuer die Menschen hier, die bis heute unter den Folgen des Erdbebens leiden - sei es seelisch ,- und/oder körperlich.
Was für eine Zusage das kein Herz, kein einziger Mensch von Gott ungesehen ist.
Ich ende jedes UpDate mit einem DANKE, weil ich es auch aus tiefen Herzen so meine.
Danke das du dir Zeit genommen hast, diese Zeilen zu lesen!
Ich könnte ohne deine Gebete, dein anfeuern, deine Unterstützung diese Arbeit nicht tun.
Von Herzen,
Lisa Marie